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Muttertag
Meine Familie feiert keinen Muttertag. Zu viel schwingt mit.
Erfahrungen aus Kriegs- und Nachkriegszeit.
Entstanden im Umfeld der us-amerikanischen Frauenbewegung im späten 19. Jahrhundert,
entwickelt zum komplexen Marketing.
Begründet in unseren Vorstellungen von Mütterlichkeit.
Im Deutschsprachigen davon geprägt,
dass salisches Sonderrecht Frauen im Reich seit der ersten Jahrtausendwende
von Erbfolge und den meisten Titeln ausschloss.
Königinnen verloren in dieser Zeit die Salbung. Töchter Mündigkeit. Meisterinnen ihre Märkte.
Gestalten wie Elisabeth I und II wurden bei uns unvorstellbar,
wie die tiefe bundesdeutsche Furcht vor Frauen in Vorstandspositionen zeigt.
Der Kreis idealer Rollen reduzierte sich neunhundert Jahre lang. Auf Heim und Herd.
Auf spektakuläre Außenseiterinnen wie Courasche, Merian und ihre Kinder.
Kornblumenblau
Preußische Romantik hob im 19. Jahrhundert Königin Luise auf den Schild.
Von Napoleon verfolgt, seelenvoll die Familie umsorgend,
hatte sie ihre Kinder auf der Flucht mit blauen Kornblumen abgelenkt.
Als ihr Sohn Wilhelm, der 'Kartätschenprinz', 1870 an der Spitze preußischblauer Truppen gegen Frankreich ins Feld zog,
legte er seiner Mutter einen Strauß Kornblumen auf's Grab.
Das Muttersein war mythisch wie politisch geworden. Und sollte es eine ganze Weile bleiben.
Instrumentalisiert. Ideologisiert. Bis heute.
Meine Familie feiert keine Muttertag.
Dabei lässt er sich so schön feiern.
Mit gutem Frühstück, gutem Kuchen, Spaziergängen und Ausflügen, Teegesellschaften,
Seelennahrung und Selbstgemachtem.
Ein Tag für Blüten, Buttercreme und Zuckerguss.
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